Ich hab seit einiger Zeit ein MacBook Pro. Hätte ich vor einigen Jahren auch nicht gedacht, dass ich mir mal eins kaufen würde. Nicht, weil ich irgendwie großartig Partei im Mac/Win/Linux-Getrolle ergriffen hätte, aber eine fehlende System- und Hardwaremanipulationsmöglichkeit hätte mich damals sehr abgeschreckt. Heute ist das anders, Ansprüche ändern sich. Gerade wenn ich mobil bin, möchte ich, dass alles sauber läuft. Frickeln kann ich auch am Desktop-PC.

Was mir aber im OS X Lion wirklich fehlt, ist eine gute Blogging-Software. Sowas wie der Windows Live Writer, der so wunderschön sich das Blogdesign runtergeladen hat und Bilder automatisch mit stylischem Schatten eingefügt. Das Ding ist echt genial, aber naja, nur dafür werde ich mir jetzt nicht die Arbeit mit Bootcamp und einer extra Win-Partition machen. Ich mags ja auch, Blogartikel im OS X Umfeld zu schreiben, ich bin total überzeugt von dem Betriebssystem. Insofern: wer ein ähnlich mächtigen und schönen Blogeditor wie den WLW findet, sag mir bitte in den Kommentaren Bescheid!

 

Nachdem ich mich heute mal intensiver mit der Sicherheit meiner diversen Kommunikationskanäle beschäftigt habe, bin ich über eine Erweiterung zum sehr coolen HTTPS-Everywhere gestoßen.

HTTPS-Everywhere ist ein Firefox-Addon, dass durch die EFF zur Verfügung gestellt wird und mit voreingestellten Seiten (die großen Player: Facebook, Google, etc.) HTTPS-verschlüsselte Verbindungen aufbaut. Das dient dazu, euren Datenverkehr auch z.B. im offenen WLAN vor unliebsamen Mitnutzern geheim zu halten – es lassen sich also nicht so einfach Passwörter etc. aus einem Mittschnitt eurer Daten auslesen. Das Addon macht das also ganz automatisch, aber leider bisher nur bei ausgewählten Seiten, nicht bei allen.

Dafür gibt es den HTTPS-Finder: das Tool, auch eine Firefox-Erweiterung, erkennt automatisch, ob eine Website HTTPS anbietet und bietet dann an, für HTTPS-Everywhere eine Regel zu erstellen, dass diese gesicherte Verbindung in Zukunft genutzt werden soll. Tolles Ding, wenn auch noch im experimentellen Zustand. Bisher hat’s bei mir aber sauber funktioniert.

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Ich benutze grundsätzlich Firefox, nur für meine Gäste gibt es Google Chrome im Privatsphäre-Modus. In Vorfreude auf die 4. Version, die hoffentlich dann pünktlich zum Dienstag rauskommt (aktuell ist der RC2 im Test) wollte ich hier mal meine AddOns vorstellen, mit denen ich meinen Browser ausgestattet und individualisert habe.

AdBlock Plus

Da ist nicht viel zu zu sagen: blendet Werbung aus. Sehr angenehm, kürzere Ladezeiten, kein Rumgeblinke auf den Websites, die ich ansurfe.

AddToSearchBar

Sehr praktisch, wenn man oben rechts, bei den Suchfeldern noch andere Dienste als die vorgegebenen haben will. Beispielsweise Linguee als Übersetzungssuche oder beck-online als juristische Datenbank. Einfach auf ein Suchfeld auf einer Website per Rechtsklick klicken und es zur Search-Bar hinzufügen. Sehr praktisch daran ist auch: man kann Befehle für die Adresszeile festlegen, z.B. “beck [Suchbegriff]” eintippen und man sucht per Beck-Online.

All-In-One Gestures

Für die Mausschubser: hiermit können sogenannte Mausgesten vollzogen werden, z.B. rechte Maustase halten und nach unten ziehen und damit einen neuen Tab öffnen. Oder nach rechts ziehen, um damit eine Seite zurück zu gehen. Beschleunigt das tägliche Surfen ziemlich.

Better Privacy

Regelt die Cookie-Verwaltung bei mir. Die meisten Cookies werden gelöscht, sobald ich den Browser schließe. Und hilft wohl auch gegen ganz hässliche langzeit Flash-Cookies.

BugMeNot

BugMeNot ist eine ziemliche coole Website, die für Seiten, die eine Registrierung erfordern, Zugangsdaten bereitstellt. Wenn man also eigentlich nur kurz dieses oder jenes Programm runterladen will, ohne Daten an den Seitenbetreiber rauszugeben kann man von der Seite sich Login-Daten holen. Ist für überraschend viele Seiten und Communities inzwischen verfügbar. Das Plugin macht die Sache noch einfacher: einfach per Rechtsklick auf das Loginfeld gehen und “Login with BugMeNot” auswählen und das Plugin gibt die Zugangsdaten selbstständig ein.

CitaviPicker

Das Plugin zum Literaturverwaltungsprogramm Citavi. Erkennt Literaturdaten und bindet Buttons auf einer Website ein, mit der man in Windeseile sämtliche Daten zu Citavi übernehmen kann. Installiert sich mit dem Hauptprogramm auf Wunsch.

Cooliris

Ziemlich cooles Plugin, vor allem um Freunde zu beeindrucken. Ich nutze es im alltäglichen Gebrauch weniger, vor allem weils Ressourcen ohne Ende frisst. Man kann damit Bildquellen (z.B. eine Flickr-Suche nach einem bestimmten Suchwort) als 3D-Wall-Animation darstellen lassen und mit Gesten durchsteuern, was echt cool und geschmeidig aussieht.

Copy Plain Text

Egal ob Word oder Live Writer oder sonstige Textverarbeitung: ich ärgere mich immer, wenn ich von einer Website zitieren will und erst umständlich in den Paste-Optionen nach der Option “ohne Formatierung einfügen” suchen muss. Dieses AddOn kopiert den Text einfach gleich ohne Formatierung und HTML/CSS-Eigenschaften und nimmt mir deswegen echt viel Arbeit ab.

Download Statusbar

Sehr praktisch, wenn einen bei Downloads das aufploppende Fenster nervt. Man kennt so eine Statusbar, die sich in der Fußzeile von Firefox ansiedelt schon von den Downloads vom Chromebrowser. So sieht man auf einen Blick, welche Downloads mit welcher Geschwindigkeit noch wie lange dauern.

Download Helper

Wenn irgendwo MP3s, Videos oder andere Sachen abgespeichert sind, die man gerne lokal abspeichern möchte, dann hilft das Tool ungemein weiter. Statt sich durch Quelltexte zu wühlen oder andere komplexe Methoden zu nutzen, listet das Tool einem auf, welche Dateien auf der Website eingebunden sind und lässt sie per Mausklick einfach runterladen.

DownThemAll

Sehr kompetenter und netter Downloadmanager. Beherrscht so grundsätzliche Dinge wie pausieren und wiederaufnehmen und durchforstet Websites nach verlinkten Dateien. Kleines Anwendungsbeispiel: letztens hatte ich eine Site mit 12 verlinkten Kapiteln im PDF-Format. Statt überall einzeln zu klicken habe ich im Tool einfach alle 12 verlinkten PDFs markiert und mit einem Klick runterladen.

Echofon

Twitter-Client, der klein und übersichtlich sich am unteren Rand von Firefox einbindet und mit den neusten Infos mit kleinen Pop-Ups aufwartet. Ansonsten halt nen Twitter-Client. 😉

Flashblock

Blockt alle möglichen Flash-Sachen. Über eine Whitelist kann man Website einstellen, bei denen Flash grundsätzlich erlaubt ist (YouTube und Vimeo würdne z.B. Sinn machen), ansonsten kann man per Mausklick einzelne Flash-Elemente auswählen, die angezeigt werden sollen.

Force-TLS

Stellt automatisch gesicherte Verbindungen mit Website her, die dies anbieten. Sollte man gerade benutzen, wenn man viel in öffentlichen WLANs unterwegs ist, wo Zugangsdaten o.ä. über ungesicherte Verbindungen abgegriffen werden könnten.

FoxyProxy

Stellt Verbindungen über einen Proxy her, sobald ihr das wünscht. Man kann damit seine diversen Proxys sehr schön verwalten, was auch nett ist: einen Proxy automatisch anschalten, wenn man auf bestimmte Seiten kommt (z.B. kann ich, wenn ich über die Uniserver eingeloggt bin auf bestimmte Datenbanken oder Bibliotheksdienst zugreifen).

FoxyTunes

Einfacher Zugriff auf den laufenden Mediaplayer, unterstützt dabei eine ganze Reihe von den Dingern. Ich benutze foobar2000 und kann halt pausieren, skippen etc., daneben habe ich in der Fußleiste von Firefox auch noch praktische Info anzeigen und kann per Klick recht schnell zu Informationen von Wikipedia oder div. Musikdatenbanken wechseln und so schnell Infos über Künstler und Album bekommen.

Ghostery

Wieder was für die Sicherheit. Gibt viele kleine Skripte, die Informationen über einen sammeln. Aus Sicht der Dienstebetreiber macht das Sinn, weil sie ja mit irgendwas arbeiten müssen (hier aufm Blog läuft z.B. auch, bis ich auf Piwik umgestellt habe, Google Analytics). Aber beim surfen will ich die Kontrolle haben, wer welche Daten zu sehen bekommt. Grundsätzlich blockt Ghostery erstmal alles, was irgendwas einsammelt, z.B. eben Google Analytics, irgendwelche Werbetracker usw. usf.

GoogleSharing

Dieses AddOn verhindert, dass Google über euch ein allumfassendes Personenprofil erstellt, indem es Suchanfragen und Benutzereingaben zerstückelt und über Proxys rausjagt, sodass Google die Daten nicht mehr einer bestimmten Person zuordnen kann.

Greasemonkey

Greasemonkey ist so der Standard, wenn es um Userskripte geht, die die Webseitenoberfläche verändern. Und da gibt’s echt nette Userscripts, über z.B. den Facebook-Unfriendfinder habe ich letztens erst berichtet.

HTTPS-Everywhere

Ein weiteres AddOn, dass Webseiten verschlüsselt anfordert und somit eure Verbindung sicherer macht.

Long URL Please

Diese ganzen Linkverkürzer-Dienste sind ja ganz nett, aber man will da inzwischen gar nicht mehr so richtig raufklicken. Dieser Dienst zeigt an, welche URL sich dahinter verbirgt. So verhindert man, von irgendwelchen Spammern auf infizierte Seiten gejagt zu werden.

RefControl

Heute erst ganz neu dazugekommen: RefControl unterdrückt es, anzuzeigen von welcher Seite ihr auf eine andere gekommen seid oder gaukelt vor, von einer bestimmten Seite gekommen zu sein. Damit kann man auch ganz nett PaidContent von bestimmten Nachrichtenanbietern sich durchlesen.

TabMixPlus

Gerade bei großen Tab-Mengen, die offen vor sich hingammeln ist dieses AddOn sehr sinnvoll. Zeigt z.B. an, welche Tabs noch ungelesen sind und lässt schnell auf kürzlich geschlossene Tabs zugreifen. Insgesamt ein fein konfigurierbares, mächtiges AddOn.

Tumblr-Post

Wenn ich irgendwelche Medien zu meinem Tumblr-Account mit einem Klick hochjagen will, dann benutze ich dieses Plugin. Bindet sich ins Kontext-Menü ein und lässt damit mit einem Klick z.B. ein Bild direkt im Account als Posting erscheinen.

XMarks

Synchronisiert Lesezeichen und Passwörter zu anderen Browsern. Macht sich echt praktisch, um verschiedene Browser und Endgeräte synchron zu halten. Wer nur Firefox nutzt: ab Firefox 4 gibt’s dann ein Mozilla-Hauslösung dafür.

 

Der Facebook Unfriend Finder ist ein kleines, nettes Tool für die meisten gängigen Browser, der Facebook um einige Funktionen erweitert, die vor allem mit offenen Freundesanfragen zu tun haben. So habt ihr auf einen Blick, welche Anfragen noch ausstehen. Auch kann man, was ich problematisch finde, sehen, wer Freundesanfragen ignoriert hat.

Und natürlich die namensgebende Funktion: wer will nicht mehr mit euch befreundet sein. Man sollte das natürlich nicht zu schwer nehmen – es ist nur Internet. Aber ich kann’s mir schon bei großen Freundeskreisen interessant vorstellen: wenn auf einmal aufgrund eines Gerüchtes in der realen Welt der Sportclub oder die Politgruppe fast geschlossen die Facebook-Freundschaft aufkündigt, könnte das Tool da sowas wie ein kleiner Seismograph für zwischenmenschliche Beziehungen werden.

Mal sehen wie lange Facebook das akzeptiert, denn das Anzeigen der ignorierten Freundesanfragen ist sicher keine Position, die sie in ihre Datenschutzpolitik aufnehmen möchten. Andererseits: so verbissen sieht der Konzern das mit dem Datenschutz ja eh nicht.